Unsere Geschichte

Die Geschichte des deutschen auf Befestigungstechnik spezialisierten Unternehmens, das im Jahr 1962 vollständig in italienische Führung übergegangen ist.
Befestigungstechnik für die Bauindustrie mit einer der umfassendsten und qualifiziertesten Produktpaletten auf internationaler Ebene: die Bossong feiert 2012 ihr 50-jähriges Geschäftsbestehen; eine Unternehmensgeschichte aus Forschung und Innovation mit welcher ein wesentlicher Beitrag in der Bauindustrie geleistet wurde. Das Jubiläum ist eine hervorragende Gelegenheit, um an die Geschichte, die in den 30er Jahren in Bayern und dann in Düsseldorf ihren Ausgang nahm, zu erinnern. Das Unternehmen durchlief eine bedeutende Entwicklung, die es schließlich nach Italien (1962) brachte. In Italien hat das Unternehmen seine Produktion durch den Einsatz modernster Lösungen im Bereich der mechanischen Befestigung und chemischen Verankerung erweitert.

BAYERN , 1937
Karl Bossong gründete die Bossong-Werk GmbH

In Deutschland sind wir seit den 30er Jahren, in denen Karl Bossong in Bayern die Bossong-Werk GmbH, ein auf die Herstellung von Ersatzteilen für die Automobilindustrie spezialisiertes Unternehmen, gründete, präsent. Im Jahr 1944 zog es dann nach Lintorf (in der Nähe von Düsseldorf) in die Hallen einer ehemaligen Ziegelei.
Karl Bossong, am 9. November 1909 in München geboren, war in den 40er Jahren Pilot des “Veritas RS”, einem schnellen Flitzer mit einem 2-Liter-Motor von BMW, mit welchem er zwei Mal den dritten Platz auf dem Nürburgring und dem Kölner Kurs und einen vierten Platz 1949 in Hockenheim erzielte.
Infolge einer Reise in die USA nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte sich die eigentliche Aktivität von der Automobilindustrie auf Nagelmaschinen und Fixiermittel. In den USA hatte er ein Bolzenschussgerät gesehen und direkt das Entwicklungspotenzial in Deutschland erkannt. Der Betrieb erlebte genau in den Jahren des Wiederaufbaus in Deutschland die volle Entwicklungsphase: Bossong wendete in einer Zeit der großen Unruhe für die Bauindustrie das Funktionssystem einer Pistole für den geführten Schuss eines Nagels in den Beton sowie um Stahlprofile und Holzplanken zu befestigen, an. Im Jahr 1951 wurde mit Unterstützung des Technikers Max Skuwawiz ein effizienteres und wirtschaftlicheres, da es aus einer geringeren Anzahl an Elementen besteht, Bolzenschussgerät entwickelt und in den USA ein Patent angemeldet (5. April 1955, Patent Nr. 2,705,323 für eine “Gun for fastener projectile” vom “United States Patent Office”). In der Zwischenzeit jedoch war Karl Bossong aufgrund hoher Verschuldung gezwungen, einen Teil seines Betriebs an die Burkhardt-Bank in Essen und an die amerikanische Ramset zu verkaufen (1950). Die hohe Fertigungsqualität, die von den Werken von Karl Bossong erreicht wurde, wurde so auch für die Produktion von TORNADO (so wurde das Unternehmen in Lintorf ausgehend ab dem Jahr 1954 als der Name in Tornado-Ramset GmbH + Co umgewandelt wurde, genannt) beibehalten und sicherte für einige Jahrzehnte den Erfolg der Bolzenschussgeräte, die in die gesamte Welt exportiert wurden.
An der Führung stand: Harald Lüdecke, der eine Zeitlang vom Amerikaner Mr. Boge unterstützt wurde.
Karl Bossong löste sich 1952 endgültig von der “Bossong Werk GmbH” und zog nach Italien. Dort schuf er die Bossong SpA. Die Produktion wurde also nach Norditalien, genauer gesagt nach Ponte San Pietro in der Provinz Bergamo, dezentriert, wo es in diesen Jahren wirtschaftlicher zu sein scheint.
Der Nagel wurde bereits damals im Vergleich mit dem normalen Zuschnitt der allgemein gebräuchlichen Nägel mit einer innovativen Technologie hergestellt. Die Spitze der Nägel von Bossong wurde “gehämmert”, wodurch die Fasern konzentriert wurden und nicht mit dem gewöhnlichen “Schnittsystem” zugeschnitten.
Diese Technologie hat den Nagel von Bossong bezüglich seiner Stärke einzigartig gemacht. Er ist in der Lage, der Explosionskraft und der Kraft des Eindringens in den Stahl und in den Beton standzuhalten.
Wir schreiben das Jahr 1956 als Karl Bossong, dem positiven Wachstum des Bausektors folgend seinen Betrieb mit der “Bossong Gesellschaft” erweitert. Durch sie beginnt er mit der Vermarktung von Produkten für das Bauwesen. Es sind diese zwei Aktivitätsarten, das produktive “Bossong Werk” und die kommerzielle “Bossong Gesellschaft”, die parallel fortgeführt werden und den unternehmerischen Geist der Bossong im Laufe der gesamten Unternehmensgeschichte, bis heute, kennzeichnen.

Bergamo, die späten 50er Jahre
Die Galvanisierung der elektrochemischen Industrie in Bergamo.

Die Nägel von Bossong sollten vor Korrosion und Witterungseinflüssen geschützt und daher galvanisiert werden. Aus diesem Grund benötigte man ein Unternehmen, das auf Galvanisierung mit hoher Festigkeit spezialisiert war, um den Halt des Schusses und dann, sobald der Nagel befestigt ist, den galvanischen Schutz, zu garantieren.
Diese Anforderungen führten in der zweiten Hälfte der 50er Jahre zu einem Treffen zwischen Karl Bossong und der Familie Taddei, Eigentümer des Unternehmens “Industria Elettrochimica Bergamasca srl”, in Longuelo (Bergamo), das auf Galvanisierungsprozesse spezialisiert ist.
Dieses Unternehmen wurde damals vom Gründer Dott. Emilio Taddei geführt. Dott. Emilio Taddei hatte vor dem Ersten Weltkrieg als Stahltechniker in Livorno begonnen und ist dann in den Zwanziger Jahren von Ing. Agostino Rocca, dessen Cousine Elina er heiratete, zum Technischen Leiter der Werke von Dalmine berufen worden.
Die Verbindung mit Dalmine, heute Dalmine-Tenaris, ist später an den Sohn Luciano übergeben worden, der von 1996 bis 2004 Verwaltungsratmitglied war und seit 1998 bis 2012 Berater der “Fondazione Dalmine” ist.
Nach dem Krieg, in den 50er Jahren, hat Emilio Taddei mit seinen Söhnen Marco und Luciano die “Industria Elettrochimica Bergamasca srl” mit Sitz im Familienbetrieb, der auf chemische Industrie umgestellt wurde, gegründet.

Toskana 1800
Die Glasfabriken der Familie Taddei

Wie bereits erwähnt, war die Taddei Familie seit jeher eine Familie von Unternehmern. Die Urgroßeltern des Dott. Luciano, Emilio Taddei (Florenz 1816 - Livorno 1879) und Giovanna Marconi (Pisa 1820 - Bientina 1893), waren nach Livorno gezogen, wo sie in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts eine Flaschenfabrik, die “Vetreria Taddei-Marconi”, in der Nähe der Porta San Marco besaßen. Der Großvater von Dott. Luciano wurde in Livorno geboren, als Großherzog Leopold, der II. die Toskana regierte: Luigi Taddei (Livorno 1856 - Florenz 1919) heiratete Zaira Romani (Livorno 1857 - Florenz 1915). Luigi und Zaira waren seit kurzem Untertanen von Savoyen, und zogen 1861 mit der Einheit Italiens nach Castelfiorentino in der Provinz Florenz, wo sie um 1884 die “La Vetreria di Castelfiorentino” gründeten. In dieser Glasfabrik wurden Korbflaschen für Wein und Öl, die typischen Produkte der Hügellandschaften der Toskana hergestellt. Durch die Glasfabrik Taddei verbesserten sich die Lebensbedingungen vieler Familien in Castelfiorentino, da die Männer auf den Feldern oder in den Weinbergen ihr Auskommen fanden, während sich den Frauen die Möglichkeit eines zweiten Einkommens für die Familie bot, indem sie die Strohkörbe für die Weinflaschen der Glasfabrik flochten. Die Glasfabrik gibt es heute nicht mehr. Dort, wo sie damals stand, erinnert heute ein Denkmal an die Strohflechterinnen und an die Glasbläser in der Glasfabrik, die bis zu dessen Tode nach dem ersten Weltkrieg Luigi Taddei gehörte. Die Glasfabrik wurde dann an die Familie Rigatti verkauft, die sie bis in die fünfziger Jahre betrieb.

Die 60er Jahre
Die Familie Taddei erwirbt die Bossong und tritt in den Bereich der Schussbefestigung ein

Zu Beginn der 60er Jahre entscheidet Karl Bossong im fortgeschrittenen Alter, das Unternehmen zu verkaufen, obwohl zuvor er angesichts einer stärkeren kommerziellen Expansion ein Büro in Hampstead in England und eins in Düsseldorf eröffnete. Im Jahr 1962 erwirbt die Familie Taddei durch ihren Buchhalter des Vertrauens Aldo Farina die Bossong SpA. An der Spitze der neuen Bossong SpA: Luciano Taddei, der in Pavia den Hochschulabschluss als Industriechemiker machte. Er ist der Sohn des Gründers der “Industria Elettrochimica Bergamasca”, Geschäftsführer und seit 1996 bis 2012 Präsident. 1968 fusionieren die Bossong SpA und die “Industria Elettrochimica Bergamasca sas” der Gebrüder Taddei durch die Eingliederung der letzteren. So entstand auch das Logo mit dem E und dem B, um die Vereinigung der “Elettrochimica” und der Bossong zu verdeutlichen. Das Unternehmen hat schrittweise seine Produktpalette erweitert und viel in Forschung und Entwicklung investiert. So können sie eines der umfangreichsten Sortimente für Befestigungslösungen anbieten.

Die 70-80er Jahre
Dübel und Elektrowerkzeuge kommen zur Schussbefestigung hinzu

In den 70er Jahren ermöglicht der Bau des neuen und modernen Werks in Curno (Bergamo) die Produktpalette Bossong, sowohl durch Import (mechanische Dübel und Elektrobohrhammer Phillips Red Head) als auch durch heimische Produktion (mechanische Anker für mittelschwere Lasten und Nylondübel und Schrauben für die leichte Befestigung) umzusetzen. In den 70er Jahren zählte die Bossong etwa hundert Mitarbeiter und mehrere Zweigstellen wie Turin, Mailand, Padua und Bologna. Die konstante Suche nach innovativen Lösungsansätzen machte das Unternehmen zu einem der führenden Vertreiber der japanischen Elektrowerkzeuge Makita (1982) in Italien. Diese besondere Fokussierung auf die Forschung und Entwicklung sorgte dafür, dass sich die Produktion mit von den Technikern von Bossong hergestellten Maschinen, sowie der Tätigkeiten der Konzeption und Entwicklung von Prototypen neuer Produkte zunehmend intern konzentrierte.

Die 90er Jahre
Die chemische Befestigung wird das Kerngeschäft

Die 90er Jahre kennzeichnen einen bedeutenden Moment in der Geschichte von Bossong. Der Hauptsitz wird erneut, aber endgültig in die Provinz Bergamo, nach Treviolo verlegt. Dies ist der Beginn der Ära der chemische Befestigung, in der anfangs das System der Einzeldosis- Patronen des deutschen Unternehmens MKT importiert und dann das erste Epoxidharz mit manuellen und halbautomatischen Maschinen hergestellt wurde. Das Unternehmen erfährt eine wichtige Wachstumsphase und greift mit neuen Linien von Polyester- und Vinylesterharz auch in die industrialisierte Produktion des Verbundmörtels ein. Seit 1994 stehen Dott. Luciano Taddei seine Söhne Andrea und Michele im Verwaltungsrat des Unternehmens zur Seite.

2000
Bossong und die Welt der Restaurierung

Die zunehmende Aufmerksamkeit bezüglich der Erhaltung von Baudenkmälern führt Bossong zu einer Annäherung an die Welt der Restaurierung und insbesondere an das Gebiet der strukturellen Konsolidierung sowohl für wertvolle Immobilien als auch für traditionelles Bauwesen. So entstand der Anker Bossong mit einfuhr eine spezielle Lösung für strukturelle Konsolidierungen durch das Einsetzen von Metallstangen in das Artefakt, die entwickelt wurden, um den Respekt vor dem Bestehenden sicherzustellen.
Diese Technologie sieht einen speziellen “Strumpf“ aus Stoff, der um die Metallstange gewickelt ist, vor und garantiert die komplette Kontrolle über die Injektion eines spezifischen Mörtels sowie dessen Haftung auf dem Untergrund über die gesamte Länge. Im Jahr 2005 erzwingen die logistischen Probleme der Niederlassung in Treviolo einen Qualitätssprung und einen neuen Umzug nach Grassobbio, ebenfalls in der Provinz Bergamo.

Heute
Heute ist Bossong eines der qualifiziertesten Unternehmen auf internationaler Ebene für die Herstellung von Befestigungssystemen für die Bauindustrie. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, die im Laufe der Jahre auf bemerkenswerte Weise umgesetzt wurden, sind heute das Aushängeschild des Unternehmens und in der Lage, sowohl für mechanische als auch chemische Systeme innovative Lösungen wie Dübel, Nägel und Verbundmörtel sowie für Maschinen, die bei den Befestigungsvorgängen eingesetzt werden, zu entwickeln. Dank dieses Know-hows steht das Unternehmen den Kunden mit technischem und planerischem Support bei der Auswahl des am besten für die Art der erforderlichen Anwendung geeigneten Befestigungsprodukts und während des Einbaus zur Seite. Für besondere und komplexe Situationen wird auch ein “maßgeschneidertes” System entwickelt. Die Werke umfassen 5.200 m² überdachte Fläche, unterteilt in Büros, Lager, Verkaufsräume, Produktionsabteilungen, Werkstatt für die Reparatur der Werkzeuge, Test- und Prüfräume und Chemielabor sowie eine Abdeckung von 1.000 m2 Photovoltaikmodulen, die fast 200.000 kWh pro Jahr mit einer Leistung von etwa 140 kW erzeugen können.
Für die Prüfungen und Test des größten Teils der Produkte bedient sich Bossong eines eigenen Raums, der mit modernen Geräten, die regelmäßig kalibriert und kontrolliert werden, um die Genauigkeit der Leistungen zu überprüfen, ausgestattet ist. Bossong S.p.A. ist nach den internationalen Standards ISO 9001:2008 vom 27. Juli 2000 hinsichtlich des Schutzes, der Produktion und des Vertriebs von Befestigungs- und Konsolidierungssystemen zertifiziert.

Die assoziative Aktivität
Bossong hat seit jeher die assoziative Aktivität gefördert und sieht in der Gemeinsamkeit der Interessen und Absichten einen grundlegenden Beistand für das Wohlergehen der gesamten Branche.
Luciano Taddei war schon immer in der “Confindustria” (ital. Arbeitgeberverband) sehr aktiv: von 1968 bis 2000 war er Vorstandsmitglied in Bergamo, Vizepräsident der “Piccola Industria” (Zweig der Confindustria), Präsident und Gründungsmitglied von “Confidi scrl” und “Federfidi Lombardia”, Nationalrat von “Federconfidi”. Außerdem war er Präsident i.V. der Handelskammer von Bergamo und im Jahr 2002 Gründer von Ecap (European Consortium of Anchors Producers), einem europäischen Konsortium von kleinen und mittelständischen Unternehmen, das technisch vom Polytechnikum in Mailand getragen wird und mit Forschungsaktivitäten beschäftigt ist.
Sein Sohn Andrea war Präsident und ist heute der Generaldirektor von Ecap während Michele Vizepräsident von Assorestauro (Nationale Vereinigung für architektonische, künstlerische und städtische Restaurierung) ist.

Ein trauriger Jahrestag
In eben diesem Jubeljahr verstarb, in seinem achtzigsten Lebensjahr, derjenige, der einen kleinen Handwerksbetrieb gegründet, erweitert und schließlich in ein industrielles Unternehmen umgewandelt hatte. Durch das Engagement des “Dottore” konnte sich Bossong konsolidieren und ist nicht nur in Italien, sondern weltweit für seine Seriosität und seine Zuverlässigkeit im gesamten Bauwesen bekannt.
Das Steuer der Firma lag für ein halbes Jahrhundert in den Händen von Luciano Taddei. Dieser hat Jahre des großen Enthusiasmus ebenso erlebt, wie er schwierige Momente gemeistert hat, indem er seinen starken Optimismus und sein Vertrauen in die Zukunft und in das Leben nie verlor, sondern auf die gesamte Belegschaft übertrug.

Die Mitarbeiter
Als die treibende Kraft des Erfolgs des Unternehmens werden die Mitarbeiter von Bossong seit jeher als eine wertvolle Ressource mit Einfallsreichtum und Geschick betrachtet, die durch die Anerkennung ihrer Hingabe und Passion zu schätzen und zu belohnen sind. Es haben viele Generationswechsel an den Arbeitsbänken, an den Maschinen und Schreibtischen oder am Steuer von Fahrzeugen auf der Fahrt durch Italien und Europa stattgefunden. So kann die Bossong in diesen 50 italienischen Jahren Mitarbeiter aufzählen, die 30 und sogar 40 Arbeitsjahre für das Unternehmen aufzuweisen haben.
Die einfache, aber wirksame Formel der Unternehmensführung, basierend auf der beruflichen Weiterentwicklung und der Einbindung aller Mitarbeiter, haben die Bossong nicht nur zur Feier der 50 italienischen Jahren, sondern auch zur Feier der 75 Jahren seit ihrer Gründung geführt.

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